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Hospiz macht Schule
Mit einem ganz besonderen Projekt schult und begleitet die Bundes-Hospiz-Akademie regionale Hospizvereine und ihre Ehrenamtlichen bei der Vorbereitung, Schulung und Durchführung von Projektwochen in Grundschulen.
22.02.2020: Das Team des ambulanten Hospizdienstes und der Kindertrauergruppe aus Bad Arolsen lernte an zwei Tagen konzentriert alles zum Thema ‚Hospiz macht Schule‘.
Projektwochen zum Thema Tod und Sterben in Grundschulen? Ist das nicht zu früh? Ist das nicht zu traurig? Sind die Kinder nicht zu klein? Nein, sagen die Verantwortlichen aus Erfahrung, unterstützt von Studien und Pädagogen. Kinder fragen nach Sterben und Tod. Sie sind neugierig, wollen wissen, wo der alte Nachbar von nebenan geblieben ist. Sie trauern um den gestorbenen Hund und sorgen sich auf dem Friedhof, ob Oma da unten im Grab nicht einsam ist. Ziel des Projektes ist es, Kinder mit dem Thema nicht alleine zu lassen. Im geschützten Rahmen sollen sie vielmehr die Möglichkeit bekommen, alle Fragen, die sie zu den Themen bewegen, zu stellen und so gut wie möglich beantwortet zu bekommen.
Großes Interesse fand die Schulung für dieses Projekt bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern des ambulanten Hospizdienstes und den Mitarbeitern der Kindertrauergruppe Pfützenhüpfer aus Bad Arolsen. An zwei Tagen wurde, aufbauend auf dem Prinzip des Begleitens, konzentriert und umfassend gelernt, diskutiert und informiert. Grundsätzlich geht es darum, zu vermitteln, dass Leben und Sterben miteinander untrennbar verbunden sind. In dem Konzept der Projektwoche ‚Hospiz macht Schule‘ gehen sechs Ehrenamtliche einer Hospizbewegung für fünf Tage gemeinsam als Team in eine 3. oder 4.Schulklasse. In der Projektwoche gestalten die Kinder die 5 einzelnen Projekttage mit den jeweiligen Schwerpunkten mit ihren eigenen Fragen und Erfahrungen.
So wird ein schwieriges Thema sach- und altersangemessen den Grundschülern mit Geschichten, Bilderbüchern und Filmausschnitten nahegebracht. Die Auseinandersetzung erfolgt in Kleingruppen. Es entstehen Collagen, pantomimisch werden eigene Gefühle bei Krankheit dargestellt. Fantasiereisen, Meditationen sowie der Umgang mit Farben und Musik ergänzen das konkrete Handeln der Kinder. Die Ergebnisse der einzelnen Tage werden bei einem Abschlussfest am letzten Tag den Eltern präsentiert. Durch die Anzahl von sechs Ehrenamtlichen in einer Klasse ist gewährleistet, dass die Kinder in den Kleingruppen ausreichend zu Wort kommen und ihre Fragen in diesem geschützten Rahmen stellen können.
„Eine solche Projektwoche ist eine positive Herausforderung.“ Sagt Corinna Schwolow, Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes Bad Arolsen „Mit dieser Schulung sind wir aber sehr gut vorbereitet und können professionell und gefühlvoll auf die Kinder eingehen. Wir freuen uns schon jetzt auf spannende Begegnungen mit den Kindern.“
Foto und Text: Barbara Liese, Bad Arolsen